Elbe-Radtour: Start
Tag 0: Glückstadt – Cuxhaven
Gestern bin ich von Glückstadt aus zu meiner großen Radtour entlang der Elbe aufgebrochen. Da ich von Cuxhaven zur Quelle der Elbe fahren will (bis ich keine Lust mehr habe), zählt das erste Stück für mich als Anreise, deshalb Tag 0 (nicht etwa weil Informatiker komisch sind und deshalb grundsätzlich bei 0 Anfangen zu zählen).
Als erstes bin ich mit der Fähre nach Wischhafen übergesetzt und von da aus dann weitgehend dem Elberadweg folgend nach Cuxhaven gefahren. Auf der Überfahrt hatte ich ein bisschen Zeit und habe ein paar Fotos gemacht. Die Fotos sind alle mit dem Handy aufgenommen und von mir, also erwartet da jetzt keine Kunstwerke.
Als ich beim Natureum kurzzeitig irritiert war weil mich mein Navi auf einen Weg schicken wollte der durch eine Schranke versperrt war und für Fahrräder verboten war, habe ich mich dann auch den obligatorischen ersten Sturz mit Klickpedalen hingelegt. Leider hatte ich mir dafür nicht den geeignetsten Untergrund ausgesucht: Ich stand auf Schotter der sich auch ein bisschen in die Wunden eingenistet hat. Ein bisschen mit Wasser abgespült um den Dreck rauszubekommen, dann ging es weiter. Auf der Fahrt habe ich auch ein paar mal angehalten um ein Bild einzufangen. Irgendwie mag ich urige Häuser.
Speziell für Vera gibt es auch Fotos von Schafen:
Von den Schafen gab es übrigens sehr viele. Viel mehr als auf den Bildern. Das sollte mir am nächsten Tag noch zum Verhängnis werden. Damit die Schafe nicht weglaufen (oder viel wahrscheinlicher: damit dumme Touristen merken dass sie da ihren Hund nicht mitnehmen sollen damit die Schafe ihre Ruhe haben) gibt es auf dem Weg ziemlich viele Tore die man öffnen und hinter sich wieder zu machen muss. Diese Tore haben meistens drei tückische Eigenheiten:
- Sie gehen nicht so leicht auf wenn man ein Fahrrad mit viel Gepäck bei sich hat und nicht so gern jedes mal auf- und absteigen möchte. Ein paar klemmen sogar.
- Die Tore bleiben nicht offen, sondern fallen von alleine zu. Das ist mit Hinblick auf die doofen Touristen mit Hund (die sich natürlich von dem Hinweisschild und dem Tor nicht davon abhalten lassen den Hund trotzdem mitzunehmen) mehr als angebracht, sonst würden diese die Tore ja offen stehen lassen. Allerdings kann man dann wenn man ein Fahrrad mit viel Gepäck hat auch nicht absteigen, das Tor öffnen, das Fahrrad durch das Tor bewegen und dann das Tor wieder zu machen. Selbst wenn es also theoretisch denkbar wäre diesen enormen Arbeitsaufwand zu betreiben, es würde nichts nützen.
- Die Tore gehen nicht alleine zu. Nur das die Tore nicht offen bleiben, heißt noch lange nicht dass sie sich auch richtig schließen. Meist muss man noch ein bisschen nachhelfen damit der Riegel einrastet. Ihr ahnt es: Auch das ist mit einem Fahrrad mit viel Gepäck gar nicht so einfach. Hier wäre das Problem allerdings durch absteigen lösbar, aber wer will das schon, und einfach mit dem Hinterreifen ein bisschen zurück schieben tut meistens.
Als ich dann in Cuxhaven war habe ich bei der Kugelbake versucht ein Panorama zu machen, damit ihr seht das auf fast allen Seiten Wasser ist. Leider scheint Android der Meinung zu sein, dass 180° Wasser ja wohl genug sein sollten. Deshalb zwei Teile.
Übernachtet habe ich auf einem Campingplatz. Als ich mein Zelt aufgebaut hatte, habe ich leider erst sehr spät gemerkt dass ja schon kurz vor 20:00 Uhr ist und die Supermärkte in der Nähe ja schon alle zu machen (man ist ja mittlerweile verwöhnt). Zum Glück hatte er aber noch ein paar Minuten offen, so dass ich mir doch noch Proviant fürs Abendbrot und die nächsten Tage kaufen konnte. Kaum hatte ich mich mit einem Tschechen, der die gleiche Tour fährt, darüber unterhalten wie denn das Wetter wird (sah nicht gut aus) hat es auch schon angefangen zu regnen. Noch schnell die Reste vom Abendessen verstaut und dann ins Bett.
Tag 1: Cuxhaven – Krautsand
Heute bin ich dann von Cuxhaven in die eigentliche Richtung gefahren. Das Wetter war entgegen der Vorhersage zum Glück trocken, nur etwas diesig. Morgens habe ich aufm Deich mit Blick auf die Nordsee gefrühstückt und bin dann den Elberadweg entlang. Dabei habe ich gemerkt, dass eine Gruppe Schafe gestern anscheinend besonders viel gegessen haben muss, so viel Mist wie bei denen rumlag. Da ich vom Vortag noch ein bisschen erschöpft war und der Wind in die falsche Richtung blies kam ich heute am ganzen Tag nur wenig weiter als zu dem Punkt an dem ich gestern mittags losgefahren war.
Ich freute mich schon den Abend und die Nacht am Campingplatz Krautsand zu verbringen. Doch erst sollte ich nochmal testen wie man auf Asphalt mit Klickpedalen hinfällt. Diesmal war ich ja schon ein bisschen routinierter. Ein Auto parkte aus, so dass ich gerade nicht vorbei kam, ich war anscheinend zu erschöpft um den Ausstieg aus den Pedalen zu schaffen und fiel in vollem Bewusstsein dass das ne blöde Situation ist und zum Schrecken der Rentner die auf einer nahe gelegenen Bank saßen einfach um. Ergebnis: Asphalt ist besser als Schotter, könnte aber auch an meinen fortgeschrittenen Umfallkünsten liegen. Zu allem Überfluss stellte ich kurz darauf fest, dass ich wohl die Ausfahrt nach Krautsand verpasst hatte, das Umfallen war also doppelt doof. Die Rentner wunderten sich auch sichtlich, als ich nun in der anderen Richtung an ihnen vorbei fuhr. Sie müssen mich für einen Volltrottel gehalten haben.
Am Campingplatz angekommen hatte ich kaum mein Zelt aufgebaut als es auch schon anfing zu regnen. Nach einer Dusche und dem Waschen der durch Schweiß und Schafmist verdreckten Kleidung war der Regen so stark, dass man noch nicht mal einen doofen Touristen mit seinem Hund vor die Tür schicken mochte. Der Campingplatz hat aber ein nettes Gartenhäuschen, mit Strom, WLAN und einer bunten Lichterkette aus welchem ich euch diese Zeilen schreibe. Gleich geht es ins Zelt zurück, ich hoffe es hat dicht gehalten. Dazu morgen mehr.
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