Tag 7: Hinzdorf – Grieben
Nach dem sehr guten Frühstück ging es weiter. Die erste Strecke kannte ich ja bereits von gestern Abend. Leider war ein Teil des Radwegs gesperrt weshalb ich über die Landstraße ausweichen musste. Die war aber nicht stark befahren, sodass das kein Problem war.
Ganz anders in Havelberg. Dort waren aus einem mir nicht bekannten Grund sehr viele Rentner unterwegs (keine Ahnung ob es an dem Tag etwas Spezielles gab oder ob das da immer so ist). Vielleicht waren aus diesem Grund die zweifarbigen Gehwege explizit nur für Fußgänger freigegeben. Also fuhr ich auf der Straße. Ich fahre ja eigentlich nicht total langsam, aber trotzdem überholten mich die Autofahrer trotz Gegenverkehrs. Besonders schlimm war es auf der Brücke ortsauswärts wo sie dies trotz durchgezogener Linie und Gegenverkehrs taten. Auch dass ich mehr in der Mitte der Fahrspur fuhr damit sie es gar nicht erst versuchten sich an mir vorbei zu drängeln half nichts. Kurz danach gab es zum Glück wieder einen Fahrradweg.
In Sandau setzte ich aufs andere Ufer über. Die Technik mit der diese Fähre fortbewegt wurde habe ich auch noch nie gesehen: Sie war in der Mitte des Flusses ein Stück flussaufwärts mit einem Stahlseil befestigt und schwang daran wie ein Pendel von Ufer zu Ufer. Zur Fortbewegung drehte sie sich an dem Stahlseil so, dass sie in Fahrtrichtung etwas Flussaufwärts schaute und so von der Strömung des Flusses in die entsprechende Richtung gedrückt wurde. Ein bisschen wie ein Segelschiff, nur halt mit Wasser statt Wind.
Nach einer Mittagspause machte ich dann einen Abstecher nach Stendal, was eigentlich nicht auf der Route liegt.
Danach ging es weiter nach Tangermünde. Als ich dort ankam war es schon kurz nach sechs. Aber ich wollte noch unbedingt das Kuhschwanzbier probieren. Eine Übernachtungsmöglichkeit auf einem Campingplatz 14 Kilometer weiter war schnell vereinbart sodass ich mich ans Abendessen machen konnte. Zuerst einmal ging ich in die „Alte Brauerei“, was sich allerdings als Fehler herausstellte, denn in der Alten Brauerei gibt es nichts frisch gebrautes sondern nur Fernsehbier. Richtig ist man ein paar hundert Meter weiter im „Exempel“ wo auch groß dran steht dass man dort Kuhschwanzbier bekommt. Die Einrichtung ist sehr nett gemacht, mit historischen Schulbänken und Klassenzimmer-Utensilien. Die Speisekarte ist auch sehr interessant, wer aber nicht so viel lesen möchte findet auf den letzten Seiten nochmal eine Zusammenfassung. Als ich kam war drinnen leider schon voll, sodass ich mich draußen hinsetzte wo es allerdings schon ein bisschen kühl war. Das Kuhschwanzbier war zwar sehr lecker aber trug auch nicht sehr zur Erwärmung bei. Zum Glück konnte ich dann zum Essen doch rein ins Warme. Ich hatte einen Hansesack: einen Pfannkuchen gefüllt mit Bollenmarmelade und dazu verschiedene Käsesorten (sehr lecker).
Als ich dann weiter fuhr war es schon dunkel und ziemlich kalt. Meine Zähne klapperten, aber ich kann nicht sagen ob es an der Kälte lag oder daran, dass es noch ein kleines Stück über Kopfsteinpflaster ging. Dank des Navis fand ich auch in der Dunkelheit gut den Weg zum Campingplatz und die Straßen waren auch zum großen Teil geteert, sodass ich schnell voran kam und bald den Campingplatz erreicht hatte. Nach den mehr als Hundert Kilometern die ich heute zurück gelegt hatte freute ich mich auf die Dusche und eine gehörige Portion Schlaf.
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