Tag 15: Dresden

Heute habe ich mir Dresden angeschaut. Insgesamt wirkt Dresden wie eine Collage aus Gegensätzen. Der erste zeigt sich gleich an der Fußgängerzone beim Hauptbahnhof: Obwohl Dresden ja für seine schönen, alten Gebäude bekannt ist, ist diese Einkaufsmeile mit ihren Konsumtempeln ziemlich eintönig und hässlich. Das interessanteste daran ist der Brunnen, der, wie ich finde, aussieht wie ein Virus.

Beim Rathaus sieht man ganz gut was ich gestern bei meiner Ankunft schon festgestellt habe, dass einige der Gebäude ziemlich dunkel sind. Die Dresdener arbeiten aber daran nach und nach die Fassaden wieder zu säubern, so dass sie wieder in altem Glanz erstrahlen. Die Front des Rathauses ist bereits sauber, der Turm noch nicht.


Der Bärenzwinger ist eine Studentenkneipe, so ähnlich wie das Z10 in Karlsruhe, und wirkt ein bisschen wie eine Oase der Schluffigkeit inmitten der alten, verschnörkelten Steingebäude.





Die Gegensätze in der Stadt sieht man ganz gut am Postplatz. Auf der einen Seite der Dresdener Zwinger mit seinen Ornamenten und Figürchen:

Auf der anderen Seite die pure Funktionalität der Sozialistischen Architektur dekoriert mit Graffitis:


Zum Abschluss meines Streifzuges durch die Altstadt standen noch ein paar Museumsbesuche an. Als erstes war ich im Mathematisch-Physikalischen Salon. Dort sind allerhand mechanische Geräte wie Uhren, Rechenmaschinen, Teleskope, Globen und Zieleinrichtungen ausgestellt. Diese filigranen Handwerksstücke sind sehr faszinierend, ich hätte mir aber mehr Interaktion gewünscht (z. B. in Form von Modellen an denen man Aspekte der Mechanik ausprobieren kann).

Danach war ich im Hygienemuseum. Die Dauerausstellung hat einige interessante Exponate, oft fehlte mir aber ein bisschen die Tiefe. Sehr interessant war die Sonderausstellung zur öffentlichen Wahrnehmung von AIDS im Wandel der jüngeren Geschichte. Die Ausstellung zeigt anhand von Anzeigenkampagnen und anderen Medien wie diese Krankheit uns die Unbeschwertheit im Sexualleben, die spätestens mit der Pille aufkam, wieder genommen hat und wie sich dies bis heute gewandelt hat.


Nach den Museen ging es am Abend wieder in die Neustadt. Morgen breche ich dann Richtung Tschechien auf.