Tag 10: Dessau – Kemberg
Nachdem ich noch einen Schauer abgewartet hatte, fuhr ich heute morgen um viertel nach zehn in Dessau los. Da ich mir in den Tagen davor einen Sonnenbrand zugezogen hatte, machte ich mich erst mal auf die Suche nach Sonnencreme, leider erfolglos: Die Saison für Sonnencreme scheint wohl schon vorbei zu sein und eine Drogerie war nicht in der Nähe. Dann muss ich wohl ohne weiter fahren.
Kurz nach Dessau bis kurz vor Wörlitz gab es auf dem Elberadweg eine Baustelle weswegen ich eine Umleitung über Landstraßen fahren musste.
In Wörlitz scheint es von dem was ich im vorbeifahren gesehen habe, echt schicke Parkanlagen zu geben. Nach Coswig setzte ich dann wieder mit so einer Pendelfähre über, von denen ich inzwischen weiß dass sie eigentlich Gierfähren heißen, und wollte dort eigentlich etwas zu Mittag essen, aber es sah nirgendwo einladend aus. Also bin ich weiter nach Wittenberg (Lutherstadt) gefahren.
Wie ihr seht sind selbst die Discos in Wittenberg nicht in irgendeinem gammeligen Hinterhof oder in einer Schnellbau-Blech-Konstruktion sondern in einem kleinen Schlösschen. In Wittenberg bin ich dann ins Brauhaus am Marktplatz gegangen und habe ein helles bestellt. Die Atmosphäre in dem Brauhaus ist mir etwas zu sehr klischeehaft, aber wahrscheinlich ist das den Erwartungen der Touristen geschuldet. Leider hatte ich vorher nicht richtig auf die Karte geguckt und habe dann festgestellt dass ich auf keines der Gerichte so richtig Appetit hatte. Das helle, das ich schon bestellt hatte, war zwar ein Pils, aber ein eher nicht so herbes so dass das ganz gut floss und ich danach ein paar Meter weiter in das Kartoffelhaus zum Schwarzen Bären ging. Im Gegensatz zu den Ortsinformationen auf Wikivoyage, kann ich nicht bestätigen, dass es da besonders günstig ist, aber die Varianz der Preise der Gerichte ist sehr groß, so dass sich auch günstigere Gerichte finden. Ich habe Bratkartoffeln mit Paprika, Pilzen und Spiegeleiern gegessen und dazu noch ein kleines Urkrostitzer Dunkel getrunken. Das Bier war gut und hat super zu den Bratkartoffeln gepasst (Urkrostitzer scheint hier in der Gegend allgemein ein gutes Standardbier zu sein), die Bratkartoffeln selbst waren OK aber ich habe schon deutlich bessere gegessen und von einem Restaurant, das auf Kartoffelgerichte spezialisiert ist hätte ich mehr erwartet.
Von Wittenberg war ich insgesamt eher ein wenig enttäuscht. Ist auch alles sehr Lutherbezogen in der Stadt. Kaum etwas was nicht mit dem Namen wirbt, aber dadurch wirkt es auch sehr einseitig und nur auf Touristen ausgelegt die genau das interessiert. In der Bierlaune beschloss ich also dass ich vom Elberadweg erst mal genug hatte und wollte einen Abstecher nach Leipzig machen. Das hatte ich eigentlich schon von Anfang an angedacht aber hatte mir offen gelassen ob ich nicht doch den Elberadweg weiter fuhr. Nun gab also Wittenberg den letzten Ausschlag nach Leipzig zu fahren.
Übernachtet habe ich auf einem etwa zehn Kilometer von Wittenberg entfernten Campingplatz in der Nähe von Kemberg. Die Anlage ist sehr weitläufig an einem See gelegen und ich habe auf einer Halbinsel im See mein Zelt aufgeschlagen. Da ich vor dem Pils im Brauhaus seit dem Frühstück noch nichts gegessen hatte war ich schon ein bisschen angetüdelt und als ich mich nach zwei weiteren Bieren mit meinen netten Nachbarn in mein Zelt legte schlief ich schnell ein.
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Kommentare
Karin
Fr, 2015-10-02 22:16
Permanenter Link
Du hast aber ein großes Zeit,
Du hast aber ein großes Zeit, dass da auch deine netten Nachbarn mit reinpassen... ;-)