Tag 11: Kemberg – Leipzig

Um kurz nach zehn brach ich also auf in Richtung Leipzig. Das Navigationsgerät war dabei nicht so hilfreich, da es mich am liebsten wieder über Dessau nach Leipzig geschickt hätte, was ich nur für bedingt sinnvoll hielt. Zum Glück war unweit vom Campingplatz auch die Radroute Berlin-Leipzig ausgeschildert der ich dann gefolgt bin. Die Beschilderung auf der Route ist im allgemeinen sehr gut aber die Straßenqualität ist deutlich schlechter als auf dem Elberadweg (hauptsächlich Feld- und Waldwege), zumindest bis kurz vor Leipzig. Da meine Reifen (Schwalbe Marathon Supreme) für Asphalt konstruiert sind war die Strecke eine Herausforderung, aber ich habe es letztendlich ohne Zwischenfälle geschafft und der erhöhte Schwierigkeitsgrad hat auch großen Spaß gemacht. Ungeübteren Fahrern würde ich auf jeden Fall geländegängigere Reifen empfehlen (oder gleich ein Mountainbike), besonders für die etwas sandigen Abschnitte.



In Bad Schmiedeberg konnte ich bei einer Autowerkstatt meine Reifen mal wieder auf Druck bringen, vor allem der hintere hatte etwas nachgelassen.



Abgesehen von der Qualität der Wege ging es heute auch deutlich mehr bergauf und bergab, deshalb war ich ganz froh als ich nach 75 Kilometern um halb sechs endlich in Leipzig war. Die Jugendherberge hatte leider kein Bett mehr für zwei Nächte, aber der Campingplatz "Auensee" sagte mir einen Zeltplatz zu, also fuhr ich erst mal in Richtung Innenstadt um etwas zu essen. Am Hauptbahnhof traf ich dann erst mal auf Legida, ein kleines Häufchen Neonazis die auch so gekleidet waren. Eine eher bemitleidenswerte Truppe, die aber nichtsdestotrotz dafür sorgte dass ich einen kleinen Umweg fahren musste. Gegessen habe ich im "Alten Rathaus" einen soliden sächsischen Sauerbraten und dazu getrunken ein sehr erfrischendes Zwickl von Urkrostitzer.

Nach dem Essen (es war bereits dunkel) ging es dann noch das letzte Stück zum Campingplatz. Der Weg den mir das Navi wies ging über weite Strecken durch Parks. Leider ist der Boden in Leipzig anscheinend sehr lehmig, deshalb gibt es oft Pfützen und aufgeweichte Stellen an denen das Wasser nicht abfließt, was bei der Dunkelheit ein größeres Problem darstellte als vielleicht sonst. Mein Zeltplatz war zwar keine Pfütze aber auch da merkte man dass die Luft durch den Temperaturunterschied von Tag zu Nacht und die umliegenden Gewässer sehr feucht war. Morgen werde ich mir Leipzig anschauen.